Nach über einem halben Jahr in Dauerrotation haben wir am vergangenen Samstag und Sonntag (14. und 15.08) die neue Staffel Healing eingeläutet – mit zwei ersten Runs des Rollenspiels.
Wir legten mit einigen technischen Startschwierigkeiten los. Kein Wunder, denn „vor fünf Jahren wäre so ein Format noch gar nicht möglich gewesen“, wie ein Beteiligter anschließend sagte. Schließlich ist „Healing“ auch ein Forschungsprojekt und Experimentierfeld, in dem wir zahlreiche neue Spielformen und -Mechaniken probieren. Nach Verzögerungen und kurzen Momenten des Chaos kam das Spiel dann immer besser in Gang.
Es ist einfach faszinierend, was mit so einer Spielwelt passiert, sobald Spielende darauf losgelassen werden. Keine Chance, alle Geschichten mitzubekommen, die sich in den sechs Stunden eines Healing-Runs entfalten – aus allen Räumen dringen Stimmen: verzweifelte ehemalige Lifelights, die versuchen das Publikum mit herzergreifenden Geschichten auf ihre Seite zu ziehen. Systemtreue LOST, die noch immer daran glauben, dass sie in die Gesellschaft zurückfinden werden. Mit gedämpfter Stimme geplante Intrigen, um die Chance auf eine Amnestie zu ergattern.
Am Ende reichte es in vielen Fällen nicht, um den eigenen Charakter vor dem „Farewell“ zu retten – nur wenige der fiktiven Charaktergeschichten fanden ein Happy End. Das Gute daran: das war von den Spielenden auch so beabsichtigt. Denn schließlich geht es bei einem Live-Rollenspiel nicht ums Gewinnen, sondern um die Geschichten.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für dieses intensive Wochenende! Es waren zwei sehr verschiedene und auf ihre ganz eigene Weise sehr schöne Spielrunden. Jetzt können wir den nächsten Durchgang kaum erwarten – am Samstag, 21. August geht es weiter!
Briefing: Es stecken Gesichter hinter diesen unheimlichen Stimmen! Nach dem Spiel kommen Offline- und Online-Teilnehmende für ein Debriefing zusammen, um sich gegenseitig die erlebten Geschichten zu erzählen. Client: Tilman Gunz als „Rufus Weiss“ geht noch einmal in sich, bevor die nächste Prüfung ansteht. Endspurt: nach langen Tagen und Nächten versucht Simon Salem Müller seine Augen an das Tageslicht zu gewöhnen, tritt aber schließlich den Rückzug in den Bunker an. Evaluation: Clients bei der Evaluationsrunde. Haben sich die Mühen gelohnt? v.r.nl.: Tessa Hoder als „Kim Haag“, Amanda Babaei Vieira als „Klara Hoax“ und Kseniia Komoza als „Leonie Blaze“. Jan Rinck (l.) als „Xinxilla“ und Marc Bohlen (r.) als „Teddy“ treffen sich in einem Interaktionsterminal um Ränke zu schmieden. Diese Terminals sind die einzige Möglichkeit in „Healing“, ein vertrauliches Gespräch zu führen.